Ein Waldspaziergang berührt unsere Sinne auf sanfte Weise. Das Rascheln der Blätter, das Zwitschern der Vögel und der Duft nach Holz und Erde lässt uns durchatmen und zur Ruhe kommen. Wenn wir die Natur achtsam erleben, fühlen wir uns besonders wohl. Schon seit meiner Kindheit fand ich Trost und Erholung, indem ich mich an einem Bach im Wald niederließ und seinem Gurgeln lauschte. Beschützt von einem dichten Blätterdach alter Eichen und Buchen konnte ich inne halten.
Unsere Vorfahren verbrachten viel Zeit im Freien, und die positiven Effekte von Pflanzen, frischer Luft und Sonnenlicht sind tief in unserer Evolution verankert. Die Meisten spüren innerlich, wie gut uns die Natur tut. Dies wird auch von zahlreichen Studien und psychologischen Untersuchungen bestätigt.
Die Natur bietet eine breite Palette an Kräutern, die für Körper und Geist wohltuend sind. Der Duft und Geschmack von Kräutern beim Aufbrühen von Tee bietet nicht nur ein Genusserlebnis, sondern auch lebenswichtiges Wasser und innere Ruhe. Schon vor der Zeit der Klostermedizin wurden heimische Wildkräuter als ganzheitliche Heilmittel geschätzt und genutzt.
Heilkräuter kommen in verschiedenen Formen, wie Tee, Wickeln, Ölen, Salben, Tinkturen und vielem mehr zur Anwendung. Vieles kann man ganz einfach selbst und ohne großen Aufwand herstellen. Beim Sammeln von Kräutern in der Natur oder im Garten gehe ich eine tiefe Verbindung mit Mutter Erde ein. Ich bin dankbar für ihre Gaben und erfreue mich an ihrer Vielfalt. Hast du dir schon einmal deinen eigenen Tee gesammelt? Versuche es doch mal! Brennnessel, Brombeer- und Himbeerblätter, Erdbeerblätter und Pfefferminze warten auf dich.
Als kleine Anregung hier ein paar meiner Lieblings Teemischungen:
Eine neue Leidenschaft von mir ist das Färben von Stoffen mit Pflanzen. Eigentlich ist es eher ein Abdrucken der Blätter und Gräser auf den Stoff. Es hat jedes Mal etwas magisches, wenn ich die Stoffrolle öffne und sich mir die Abdrücke zeigen. Der Stoff wird aufwendig vorbereitet, damit er die Gerbstoffe der Pflanzen voll und ganz aufnehmen kann. So vieles ist dabei zu beachten, manchmal wird es anders als erwartet, manchmal sträubt sich der Stoff die Farbe aufzunehmen, aber meist geben sich die Pflanzen den Fasern hin und hinterlassen wunderschöne Abdrücke und Formen. Ich bin jedes mal begeistert und sehe dann schon die Polster, Kissen, Taschen und Vorhänge vor mir, die ich daraus nähen werde.